Nachdem man allerorts von den vielen Vorzügen einer privaten Schule gehört und gelesen hat, sind so manche Eltern verunsichert, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, seinen Zögling auf eine öffentliche Schule zu schicken. Ist man etwa ein schlechter Vater oder eine schlechte Mutter, wenn man nicht das beste Internat zur schulischen Ausbildung seines Kindes ausgesucht hat?
Deutschland ist nicht Frankreich oder England
So bitter das deutsche Bildungssystem auch aus mancher Perspektive erscheinen mag, es ist nicht das schlechteste. Ein weiterer großer Unterschied zu unserem Nachbarland Frankreich beispielsweise liegt in der gesellschaftlichen Struktur. Frankreich ist im Großen und Ganzen eine Aristokratie geblieben. Herkunft und Stand bestimmen das berufliche und gesellschaftliche Aufstreben. In Paris rennt man vor verschlossene Türen. Das, was dahinter liegt, bleibt einem verborgen, wenn man nicht über die richtige DNA verfügt. Der Besuch von Eliteschulen kann dort wahre Wunder vollbringen und den Turnaround für die ganze Sippe bedeuten.
Auch wenn es nicht so scheint
Deutschland ist noch immer sehr transparent und die Strukturen sind relativ durchlässig. Es stimmt natürlich, dass die Herkunft einen Einfluss hat, aber es lässt sich immer noch wettmachen, auch mit den öffentlichen Schulen. Diese sind nach wie vor kostenlos. In Australien, den USA oder auch in England zahlt man auch mal gerne 40.000 Euro oder mehr pro Halbjahr.
Der Besuch öffentlicher, kostenloser Bildungseinrichtungen ist in Deutschland nach wie vor nicht hinderlich für die weitere Karriere. Hier gibt es ebenfalls sehr viele Schulen mit einem hervorragenden Ruf. Auch der zweite Bildungsweg, über den man noch nachträglich studieren kann, bietet einem alle Möglichkeiten. Es geht also, aber es bedeutet auch, ganz viel Fleiß und Einsatz zu zeigen.